- Anscombe
- Anscombe['ænskəm], Gertrude Elizabeth Margaret, britische Philosophin, * Limerick (Irland) 18. 3. 1919, ✝ Cambridge 5. 1. 2001; Schülerin von G. Ryle und L. Wittgenstein, Ȋ mit dem Philosophen Peter Thomas Geach; lehrte in Oxford (seit 1946), 1970-86 als Professor in Cambridge. Anscombe gehörte zu den Nachlassverwaltern und Herausgebern der Schriften Wittgensteins, von denen sie auch einen Teil ins Englische übersetzte, so die »Philosophischen Untersuchungen«. In eigenen Arbeiten steht sie methodisch in der sprachanalytischen Tradition der Ordinary language philosophy; daneben griff sie auf traditionelle Lehren (v. a. Aristoteles) zurück. Ihr erstes Buch, »Intention« (1957; deutsch »Absicht«), in dem sie unsere Art und Weise, Handlungen zu beschreiben und von Absichten und Gründen zu sprechen, untersucht, wurde zu einem Klassiker der analytischen Handlungstheorie. In einflussreichen Aufsätzen befasste sich Anscombe mit der Philosophie des Geistes und der Theorie des Selbstbewusstseins sowie mit der Theorie der Kausalität. In Beiträgen zur Moralphilosophie und Religionsphilosophie argumentierte sie von einem katholischen Standpunkt aus. Des Weiteren verfasste sie einflussreiche Interpretationen zu Aristoteles, D. Hume und Wittgenstein.Weitere Werke: An introduction to Wittgenstein's Tractatus (1959); Three philosophers (1961, mit P. T. Geach; Inhalt: Aristoteles, Thomas von Aquino, F. L. G. Frege).Ausgabe: The collected philosophical papers, 3 Bände (1981).
Universal-Lexikon. 2012.